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Tourenbericht: Sorgente Bossi

Samstag, 08. Januar 2011: Vierkönigstour an den Donnersee
Die erste Tour im neuen Jahr sollte gleich mit der kompletten Mannschaft stattfinden. Am Samstag 8. Januar um 9:30h treffen sich Pedro, André, Sebi und Hubert für eine neue Tour im Ristorante Pignatta. Ziel der heutigen Tour ist der Donnersee. Die Schlote auf der anderen Seite sollen auf Befahrbarkeit rekognosziert werden und des weiteren soll die Kluft aus der der dröhnende Lärm von rauschendem Wasser kommt entblockt werden.

Das Wetter war etwa 10 Tage lang stabil: kalt und kein Niederschlag. In der Nacht zuvor hat es jedoch angefangen zu nieseln. Sebi war schon am Freitag angereist. Zusammen mit Hubert hat er bereits die Bailout-Kette, eine Dry-Tube mit Material, zwei Scooter und zwei Bailout-Stages in die Höhle gelegt und im Anschluss den "linken Gang" bis zur Oberfläche getaucht.
Montage der Leine
An der Quelle angekommen zeigt sich ein niedriger Wasserstand und klares Wasser. Nach Vorbereitung und Vorbesprechung steigen Sebi und Hubert kurz vor 11h ins Wasser und tauchen ab. Drüben angekommen heisst es erstmal das doch nicht hochwassersicher gelagerte Material (Fässer, Bürsten, Handschuhe, Schleifsäcke) einzusammeln. Teilweise hängen die Sachen etwa 4m über dem Wasserspiegel in Fels- spalten. Als das Zeug eingesammelt ist tauchen auch schon Pedro und André auf. Damit das nicht noch mal passiert setzt Pedro zwei Anker und spannt eine Leine, an welcher das Material künftig angehängt werden kann.
Weiter geht es zur "Garderobe". Andrés Schlaz wurde bei der letzten Tour dreckig aufgehängt und gäbe unter dem Mikroskop sicher ein interessantes Bild. Treffend bemerkt Sebi, dass er mal wieder Lust auf ein Gorgonzola-Fondue hätte.
Anziehen des Tröckeler
Nachdem alle vier umgezogen und das schwere  Material (Fäustling, Hilti-Zwangs- erosionsset, Brechstange, Segler-Trockies, Seile, Verpflegung etc.) verstaut ist geht es los. Knapp eine Stunde später gibt es einen kurzen Imbiss mit Lagebesprechung am Fuss des Dröhnschachtes. Augenscheinlich frisch abgestürzte und zerbrochene Felsbrocken schmälern die Lust, an dieser Stelle zu biwakieren.
Pedro zieht seinen Segler-Trocki bereits hier an, weil es unten am Donnersee dafür zu dreckig und unbequem ist. Hubert steckt seinen Segler-Trocki für Eventualitäten in den Schleifsack.
Die Vier Könige André, Pedro, Hubert & Sebi
Nun gibt es ein erstes Gruppenfoto mit allen vier Teammitgliedern. Alles was unten nicht gebraucht wird bleibt an dieser Stelle zurück. Dann geht es weiter zum Donnersee. Das Rauschen des Wassers ist heute nicht besonders stark, dies lässt hoffen. Unten angekommen zeigt sich ein relativ niedriger Wasserstand. Pedro setzt einen Anker, macht ein Seil an und begibt sich ins Wasser. Kopfhaube und Handschuhe sind da, Taucherbrille liegt dummerweise eine Stunde weit weg bei der Tauchausrüstung. Pedro geht den Tauchgang mit Huberts Beschreibung an: weniger als 10 m Tauchstrecke, immer an der rechten Wand halten. Sebi sichert ihn am Seil.
DSCN4864.jpg
Hubert und André beginnen in der Zwischen- zeit, in der verstürzten Kluft nach dem besten Angriffspunkt zu suchen. André findet die vielversprechendste Stelle, auch wenn diese einige Meter über dem Wasserspiegel liegt. Nebenbei entdeckt er auch einen weissen Tausendfüssler, das erste Lebewesen im Trockenteil der Bossi!

Aus dem Wasser tönt ein „Juhuuhuuuuhuuu“. Pedro ist drüben, hat also Siphon 5 durchquert. Er setzt dort einen Spit und befestigt das Seil. Künftiges Durchtauchen wird somit wesentlich einfacher.
Eine chrampft, zwei luege zue....
Sebi stösst nun zum Grab-Trupp. Der viele Lehm an den Steinen macht das Herumhieven nicht gerade einfacher. Das anfangs 10cm kleine Loch wird immer grösser, darunter scheint es weiter zu gehen. Alles was mit Hammer, Meissel und Brechstange bewegt werden kann wird bewegt. André, Sebi und Hubert wechslen sich ab mit Hämmern, Steine hieven und sich gegenseitig kluge Ratschläge erteilen. Mittlerweile ist auch Pedro wieder zurück. Wo Muskelkraft nicht mehr weiterkommt kommen nun Hilti-Kapseln zum Einsatz. Dreimal Ohren zuhalten und schon ist das Loch gross genug, dass André durchpasst. Nach einigen Metern ist der Mäander allerdings so eng, dass selbst er nicht weiterkommt.
Der Durchgang ist frei
Pedro hat bessere News von der anderen Seite des Donnersees. Der Hinweg verläuft über zwei kurze Tauchstrecken. Der See auf der drüberen Seite ist etwas grösser, ca. 5x10m. Als Fortsetz- ungen sind drei Schlote mit etwa 4x4 m, 2x3m und 3x3m Grösse zu erkennen, die in völlig verschiedenen Richtungen ver- laufen. Einer davon geht in der Flucht der beiden Seen über einen schlammigen Strand schräg nach oben, ein weiterer geht in der Decke nach oben weg, ein dritter scheint in die Richtung des bisher erforschten Systemteils zu zielen. Allerdings hatte er keinen Fotoapparat dabei.
Pedro auf der anderen Seite des Siphon 5
Hubert hat Fotoapparat sowie einen Segler-Trocki mit Frontzip dabei, somit kann der Foto trocken auf die andere Seite gelangen. Die beiden machen sich also nochmals auf den Weg. Seltsamerweise ist auf der drüberen Seite keinerlei Wasserlärm zu hören. Nach einer Serie Fotos wird die Halle, die sich über dem Wasserspiegel eröffnet wegen der drei Schlote und weil gerade das Dreikönigsfest war "Dreikönigshalle" getauft. Danach geht es zurück zu Sebi und André, die in der Zwischenzeit ohne Erfolg versucht haben die verstürzte Kluft von unten weiter zu bekriechen.
Einer der drei Zubringer
Drüben ist das Wasserrauschen klar lauter geworden und wo Sebi zuvor als Seilsicherungsmann noch gestanden hatte ist das Wasser jetzt klar mehr als stiefeltief. Im Hinblick auf die rutschige Lehmhalde, die zu viert bewältigt werden muss wird kein Risiko mit steigendem Wasser- spiegel eingegangen und der Rückzug begonnen. Am Fuss des Dröhnschlotes gibt es noch einen kleinen Imbiss, Pedro und Hubert steigen aus den nassen Trockies und dann geht es auf den Rückweg, welcher in etwa 40 Minuten erledigt ist.

Pedro und André waschen ihr Material im Siphon 2, Sebi und Hubert packen ihre Sachen dreckig ein und waschen nachher im Quelltopf, was sich eindeutig als die kältere Variante herausstellt. Kurz nach 19:30 Uhr steigt André als letzter aus dem Wasser. Nachdem alles Material in den Autos verpackt ist klingt der Abend dieser erfolgreichen Tour bei einem obligatorischen Zwischenstop in der Pignatta aus.

Hubert
Bilder von André, Pedro und Hubert
  • Garderobe
  • Garderobe
  • Sebi
  • Anziehen des Trockenanzuges
  • André
  • Pedro beom vorbereiten zum durchqueren des Siphon 5
  • Unter kritischem Blick von Sebi
  • Ab gehts
  • Kalt.....
  • Tief Luft holen
  • Und weg...
  • Die andere Seite
  • Schnell ein Spit setzen.
  • Im Hintergrund sieht man eine lehmige Rampe/Ufer wo man den See verlassen kann
  • Blick von der Rampe
  • Zubringer oberhalb der Rampe
  • Kalte Hände...
  • Zubringer oberhalb der Auftauchstelle (Spit)
  • Pedro am bohren für die HILTI-Kapseln
  • Da staunt André
  • Die Ecke muss weg
  • Und immer dabei die SUVA-Schutzbrille
  • Schutzmatte drauf
  • Und kräftig drauf schlagen
  • Das weggesprengte Geröll auf die Seite schieben
  • Und André kann sich durchzwängen
  • Nichts für Klaustrophobiker