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STOP! Benutze dein Hirn und  respektiere Deine Grenzen!
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Ehrenkodex der Höhlenforscher
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Sicheres Höhlenforschen
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Anzüge

In den letzten Jahren hatten wir diverse Trockenanzüge. Von N-Diver und DUI bis zu Foca und Bare. Von Trilaminat über dicken 5mm Neopren bis zu 3mm Crushed-Neopren von DUI. Von Rücken- bis Frontreissverschluss.
Letztlich haben wir aber immer mehr Taucherkollegen getroffen, die Anzüge der Firma Otter verwendeten und mit der Qualität und dem Preis- Leistungsverhältnis sehr zufrieden waren. Deshalb entschlossen wir uns, die nächsten Anzüge auch bei Otter zu kaufen.

Für kürzere Tauchgänge, oder für wärmere Gewässer, haben wir das Trilaminatmodell "Britannic". Für lange und kalte Tauchgänge den "Extreme" mit 5mm Compressed-Neopren. Beide Modelle mit Frontreissverschluss,  Latex- manschetten und angesetzter Kopfhaube. Eine angesetzte Kopfhaube hat eine wesentlich bessere Kälteisolation als separate Kopfhauben. Der Ein- und Ausstieg ist zwar ein bisschen unkomfortabler, aber die bessere Isolation macht dies längstens wieder wett.
Aufgrund der kalten Wassertemperaturen in den Höhlen, verwenden wir Trockenhandschuhe mit dem  Roloc-System. Bei mehrstündigen Tauchgängen in 6°C kaltem Wasser erübrigt es sich über den Einsatz von Nasshandschuhen zu reden. Das Rolock-System hat dabei für uns eine einigermassen akzeptable Grösse und  funktioniert einwandfrei. Füsslinge sind bei beiden Anzügen aus 5mm Neopren. Beintaschen sind mit Klettverschlüssen versehen und an der Seite der Oberschenkel angebracht. Reissverschlüsse sind nicht zu empfehlen, da es immer wieder sich lösende Fäden gibt, die sich im Reissverschluss verklemmen können. Dumm, wenn man gerade dann die Ersatzmaske braucht.
Die Qualität des "Britannic" ist sehr gut. Wir sind ausserordentlich zufrieden mit diesem Anzug und werden bei Bedarf bestimmt wieder einen solchen Anzug kaufen.

Den "Extreme" nehmen wir nur bei wirklich langen und kalten Tauchgängen. Deshalb haben wir auch nur an diesem Anzug eine Durchführung für die Heizung. Wir halten absolut nichts von der Philosophie eines Trilaminatanzuges mit Heizung, wie es von gewissen Kreisen als einzig "wahre" Lösung angesehen wird. Mit richtigem Unterzieher und der passenden Funktionswäsche, kommt man auch mit einem Trilaminatanzug bei Wassertemperaturen von 8°C recht weit. Reicht dies nicht mehr aus, können wir nicht verstehen, dass man ohne Redundanz, nur mit einer Heizung weit über diese Grenzen hinausgeht. Gerade bei den Heizungen gibt es viele Basteleien mit den dazugehörenden Tücken wie mehrere Foreneinträge und Berichte über gebrochene Kabel oder Verbrennungen gezeigt haben.
Der "Extreme" mit 5mm Compressed-Neopren hat durch die Komprimierbarkeit des Materials ein schlechteres Verhalten bei der Tarierung. Da es aber von 9mm auf 5mm vorkomprimiertes Neopren ist, sind die Auswirkungen relativ klein. Jedenfalls nie sicherheitsrelevant. Die hohe Eigenisolation, gepaart mit einem guten Unterzieher und der richtigen Unterwäsche, ermöglicht es bei nicht funktionierender Heizung eine eher kühle, aber sichere Dekompression in 6-8°C kaltem Wassers. 6 bis 8 Stunden in einem Trilaminatanzug mit nicht funktionierender Heizung wäre nicht nur eine Tortur, sondern für die Dekompression (Entgasung) absolut hinderlich und kann für die Gesundheit sogar lebensgefährlich sein.
Die Qualität des Anzugs ist im Preis-Leistungsverhältniss sehr gut. Ein paar Franken mehr hätte ich gerne für eine bessere Qualität der Nähte bezahlt. Leider löst sich der Faden an einzelnen Nähten. Nicht dramatisch da man sie mit Aquashure abkleben kann, aber doch ein Schönheitsfehler.