Da wir über keine Sprengmeister Ausbildung verfügen, benutzen wir für kleinere "Zwangserosionen" die HILTI-Methode. Diese kann ohne Ausbildung und Fach- ausweis schweizweit angewendet werden.
Es braucht aber einige Übung, bis man speziell in Verengungen, wie Schlufen oder Mäandern, respektable Ergebnisse erzielt. Das Zerlegen von grösserem Felsgeröll bis Blöcken von 1m3, ist dagegen kein Problem.
Das Material ist günstig in der Anschaffung und im Markt frei erhältlich. Zum Transportieren im Schleifsack ist es relativ leicht und klein. Auch muss man keine Angst beim Transport haben, wie bei einigen älteren, mit dem Alter instabilen Sprengstoffen.
In Kontakt mit dieser Methode bin ich bei einem Einrichtungskurs
(C3) der
SGH im Welschland gekommen. Hier in der Deutschschweiz, vor allem im Raum Bern / Basel / Lenzburg,
ist die Methode zwar bei einigen bekannt, angewendet wird sie aber wenig.
Der Grund ist denke ich, dass in diesen Sektionen einige Höhlenforscher den Sprengmeister Ausweis haben und daher das Bedürfnis für diese Methode nicht oder nur wenig vorhanden war.
Ausdrücklich möchte ich aber darauf hinweisen, dass das Anwenden dieser Methode einige Risiken hat. Bei der Auslösung der Detonation steht man direkt neben dem Felsen. Ich möchte also jedem raten, die nötige Vorsicht und den gebührenden Respekt vor der Explosionskraft, walten zu lassen. Bevor man diese Methode in der Höhle, unter erschwerten Bedingungen anwendet, sollte man unbedingt in einer Kiesgrube üben. Neben dem Einsatz von Gehörschutz, Schutzbrille, Handschuhen und einer tauglichen Schutzmatte ist der Gebrauch des gesunden Menschenverstands eine absolute Pflicht!
Eine grosse Vorsicht ist den entstehenden Sprenggasen beizumessen. Obwohl die Spreng- kapseln klein und niedlich sind, entstehen bei der Explosion doch beträchtliche Gasmengen, die in einem nicht, oder nur schlecht belüfteten Höhlengang ein gefährliches Ansteigen des Gases Kohlenmonoxid bewirken können. Dies ist sicherlich eine der grossen Gefahren, die immer wieder beim Sprengen in Höhlen vergessen wird.
Funktionsweise
Mit der Bohrmaschine setzt man ein Loch der Grösse 8mm. Das Wissen um die richtige Position und die notwendige Länge des Loches, eignet man sich mit der Zeit durch Übung an. Dabei lernt man auch das Verhalten der verschiedenen Gesteinsformen immer besser kennen und achtet zusätzlich auf mögliche Fugen und Risse, die die Sprengung beeinflussen könnten.
Nun stösst man mit Hilfe eines Stabes, die HILTI-Kartuschen in das Bohrloch. Je nach Grösse des Blockes oder der Felsens, also der nötigen Sprengkraft, verwendet man 1 bis 3 Kartuschen. Dieser Stab ist vorne flach. Die Kartuschen sollten also bei diesem Vorgang nicht ausgelöst werden. Trotzdem muss bereits hier die volle Schutzausrüstung getragen werden und Kameraden müssen gewarnt sein. Sollten die Kartuschen nicht ganz bis zum Anschlag hineingestossen werden können, wird der Stab hier trotzdem entfernt.
Material
HILTI-Kartuschen
Diese werden im Bausektor im Bolzensetzgerät verwendet. Es gibt verschiedene Modelle und Stärken. Wir verwenden die DX Kartuschen 6,8/18 M Schwarz.
Stopf- und Sprengstab
Hier habe ich die beste Erfahrung mit abgeänderten Schraubenzieher der Marke PB Swisstools gemacht.
Sprengstab: Schraubenzieher Classic 140/6:1.6x10x500 (Griff ersetzen)
Stopfstab: Schraubenzieher Classic 140/5: 1.2x8x400